Wildschweine sind die Säugetiere, die ihren Nachwuchs am frühsten zur Welt bringen. Dafür bauen sie sich eine Art Nest. Für dieses Nest wird ausgemuldet, Moos und Laub ausgelegt und Äste als Dach drapiert. Dieses Nest nennt man Wurfkessel. Darin finden sechs bis acht Frischlinge einen warmen Platz für die ersten Lebenswochen. Der Nachwuchs trinkt in den ersten drei Monaten Muttermilch und nascht schon hier und da, was der Wald zu bieten hat. Früh übt sich.

In der Fachsprache heißt die Wildschweinfamilie Rotte. Alle weiblichen Tiere sind Bachen. Die männlichen nennt man Keiler. Den Nachwuchs mit dem auffälligen Streifenfell nennt man Frischlinge. Nach vier bis sechs Monaten tragen sie die Fellfarbe ihrer Eltern. Keiler sind als ausgewachsene Tiere Einzelgänger. Sie nähern sich der Rotte nur zur Paarungzeit. In der Rotte hat jedes Tier seinen festen Platz. Schon in den Kindertagen legen die Tiere untereinander fest, wer mehr zu sagen hat.